Asbestarbeiten sollten immer von einem Fachbetrieb durchgeführt werden.

Krank durch Asbest: So gefährlich ist die Faser wirklich

Fachbetrieb für Asbestsanierung und Asbestentsorgung

Fachbetrieb für Asbest

TRGS 519 Sachkunde

Ausgebildete Mitarbeiter

Regelmäßige Fortbildung

Jana Pulver

Jana Pulver (M.Sc.)

Freie Sachverständige für Umweltmikrobiologie und Umweltanalytik

Krank durch Asbest: Alle Gefahren und Risiken

Im heutigen Nachrichten- und Informationsdschungel fällt es oft nicht leicht, aufgebauschte Panikmache von legitimen Warnungen zu unterscheiden. Dieser Ratgeber enthält daher ausschließlich die wichtigsten Fakten zu den Gefahren von Asbest aus seriösen Quellen auf dem aktuellen Kenntnisstand – neutral und unaufgeregt.

Asbest ist zweifelsfrei ein ernst zu nehmender Gefahrstoff und jeder Kontakt sollte vermieden werden. Dennoch müssen Sie nicht unbedingt mit dem Schlimmsten rechnen, wenn Sie erfahren, dass Sie ihn jahrzehntelang im Haus hatten. Der folgende Artikel hilft bei der Einordnung einer Belastung und gibt wertvolle Tipps zur Vermeidung, Prävention und Behandlung asbestbedingter Erkrankungen.

Wie gefährlich ist Asbest – und wieso?

Asbest ist nicht giftig, aber aufgrund seiner speziellen physikalischen Beschaffenheit und chemischen Beständigkeit dennoch gesundheitsschädlich. Die natürlich vorkommenden Silikatminerale zerfallen in kleinste längliche Fasern – klein genug, um eingeatmet zu werden. Insbesondere bei Fasern mit einem Verhältnis der Länge zur Breite von 3:1 versagen sämtliche Selbstreinigungsmechanismen der Lunge. Die Flimmerhärchen können die Fasern nicht abtransportieren und Makrophagen können die Fasern nicht abbauen. Es kommt zu einer Vernarbung. Nach 30 Jahren Latenzzeit im Mittel kommt es je nach Menge der Fasern auch zu einer ausgeprägten diffusen und netzartigen Fibrose, der sogenannten Asbestose und im Zuge der dauerhaften Immun- und Entzündungsprozesse zu diversen Krebserkrankungen. Wandern die Fasern im Körper, kann ein Mesotheliom entstehen.

Das Mesotheliom ist ein bösartiger Bauchfelltumor mit mittlerer Überlebenszeit von 11 Monaten nach der Diagnose und ist weitgehend unabhängig von Dauer und Intensität des Asbestkontakts, jedoch tritt dieser Tumor selten auf. Forscher der Universität Bochum wiesen im Jahr 2017 nach, dass eine einmal erworbene Asbestfaserkonzentration in der Lunge mindestens 40 Jahre lang unverändert im Körper verbleibt. Zuvor war oft angenommen worden, dass der häufig in Asbestprodukten eingesetzte Weißasbest im Körper nicht die gleiche Beständigkeit wie Blau- und Braunasbest aufweist. Ob sich auch oral aufgenommenes Asbest im Körper anreichern kann, ist nicht abschließend geklärt, es gibt jedoch Hinweise.

Wie entsteht Asbeststaub?

Fest gebundener Asbest, wie er beispielsweise in Fassadenplatten und Dachplatten aus Asbestzement vorkommt, stellt bei intaktem Material keine Gefahr für den Menschen dar. Gerade bei diesen Bauelementen kommt es jedoch nach einer gewissen Zeit zu Verwitterungsprozessen. Da Asbest in Deutschland seit 1993 nicht mehr verbaut wurde, ist die Bausubstanz mittlerweile seit mindestens 30 Jahren der Witterung ausgesetzt, sodass man von einer Faserfreisetzung durch Alterungsprozesse ausgehen kann.

Eine Bearbeitung von asbesthaltigem Material setzt riesige Mengen der lungengängigen Fasern frei. Daher sind jegliche Tätigkeiten mit asbesthaltigen Material verboten. Der schädliche Staub wird nämlich bereits beim Reinigen mit Bürsten, Hoch- sowie Niederdruckreinigung freigesetzt. Vorgänge wie Anbohren, Brechen, Zerschlagen, Abschleifen oder Fräsen sind selbstverständlich erst recht tabu. Überbauen und Beschichten sind ebenfalls untersagt. Auch Sanierungsarbeiten unterliegen den strengen Auflagen der Gefahrstoffverordnung und dürfen nur von spezialisierten Fachfirmen durchgeführt werden. Da nicht alle Krankheitsbilder durch dauerhaftes Einatmen des Staubes ausgelöst werden, stellen auch einzelne Ereignisse ein unbedingt zu vermeidendes Gesundheitsrisiko dar. Die Aufnahme von Asbeststaub über die Haut ist nach bisherigem Kenntnisstand unbedenklich. Die Fasern können jedoch in die äußeren Hautschichten eindringen, wodurch Schwielen und Blasen entstehen.

Wer ist besonders gefährdet durch Asbest?

Für die meisten Krankheitsbilder ist die Dauer und Intensität der Asbestbelastung entscheidend für die Wahrscheinlichkeit zu erkranken oder daran zu versterben. Einzig bei den Mesotheliomen sind bereits kleine Fasermengen ausreichend. Daher sind Erkrankungen durch Asbest vor allem – aber nicht ausschließlich – Berufskrankheiten. Die Datenlage zu asbestbedingten Erkrankungen durch Umweltbelastungen, beispielsweise in den eigenen vier Wänden, ist sehr dünn. Fest steht jedoch, dass je früher eine Asbestexposition im Leben stattgefunden hat, desto früher eine Asbesterkrankung ausbrechen kann. Daher müssen insbesondere Kinder vor Asbestbelastungen geschützt werden. Aber auch Angehörige diverser Berufsgruppen mit erhöhtem Asbestkontakt, die viele Jahre berufstätig waren, können bereits früh im Leben erkranken.

Auf der Homepage der DGUV können Sie die jährlichen Todesfälle anerkannter berufsbedingter Erkrankungen einsehen. Im Jahr 2021 verstarben trotz des seit 1993 bestehenden Verwendungsverbots in Deutschland 209 Patienten an Asbestose, 595 an nachweislich durch Asbest ausgelöstem Lungen-, Kehlkopf- oder Eierstockkrebs und 819 an einem asbestbedingten Mesotheliom. Besonders gefährdet sind nicht nur Bauarbeiter, die Asbestsanierungen und Abbrucharbeiten durchführen, sondern auch viele weitere Berufsgruppen mit weniger offensichtlicher Dauerbelastung wie beispielsweise Schlosser, Elektroinstallateure oder Hafenarbeiter.

Faserjahre

Der Begriff Faserjahr ist ein Maß für die Fasermenge, der eine Person im Beruf ausgesetzt ist. Ein Faserjahr ist definiert als eine Jahresmenge an Asbestfasern bei einer Vollzeittätigkeit mit einer Faserkonzentration von einer Million Asbestfasern pro Kubikmeter Raumluft. Es werden dabei nur lungengängige „WHO-Fasern“ der relevanten Größe berücksichtigt. Zudem wird eine tägliche Arbeitszeit von 8 Stunden an 240 Tagen im Jahr angenommen. Der Begriff wird von der gesetzlichen Unfallversicherung verwendet, um zu prüfen, inwieweit eine Neuerkrankung als Berufskrankheit anerkannt werden kann.

Bei 25 Faserjahren verdoppelt sich zum Beispiel statistisch die Wahrscheinlichkeit, an Lungenkrebs zu erkranken. Wird ein Atemschutz getragen, so ist bei der Berechnung der aufgenommenen Fasern die tatsächlich gemessenen Raumluft-Konzentration auf 10 % zu reduzieren. Damit eine Asbestose als Berufskrankheit anerkannt wird, müssen ebenfalls 25 Faserjahre nachgewiesen werden. Da jeder Mensch auf eine Belastung unterschiedlich reagiert, ist fraglich, wie hoch die Dunkelziffer neben den rund 1500 neuen anerkannten Asbestose-Fällen pro Jahr liegt.

Welche Folgen sind durch Asbestkontakt bekannt?

Wird Asbest über die Atemwege aufgenommen, kann das zu einer Reihe charakteristischer Krankheitsbilder führen. Nicht alle davon sind bösartig oder verlaufen tödlich. Nachfolgend haben wir mögliche Beschwerdebilder und Therapiemöglichkeiten aufgelistet.

Asbestose

  • Kurzbeschreibung: Die Asbestose wird auch Asbestlunge oder Asbeststaublunge oder Asbest-Lungenfibrose genannt. Sie beschreibt die dauerhafte diffuse Einlagerung von umhüllten Asbestfasern zwischen den Lungenbläschen und feinen Bronchien. Es entstehen bindegewebeartige Vernarbungen, welche die Lungenfunktion beeinträchtigen.
    Symptome: Zunächst entstehen zunehmend Reizhusten, Kurzatmigkeit und Brustschmerzen. Später kommt es zu chronischer Bronchitis und Ateminsuffizienz. Folgen der erschwerten Atmung können verdickte „Trommelschlägelfinger“ und Herzschwäche sein.
    Diagnose: Nach Abhören und Anamnese zu Asbestkontakt kann durch Bildgebung (Röntgen/CT) die Diagnose Asbestose bestätigt werden.
    Therapieoptionen: Eine Heilung ist nicht möglich. Symptomatisch kann durch Sauerstofftherapie und Reduktion von Salzaufnahme und Gewicht Linderung erreicht werden.

Pleuraerguss und Pleuraplaques

  • Kurzbeschreibung: Es handelt sich um gutartige Erkrankungen der Pleura (Brustfell). Pleuraplaques sind bindegewebige oder kalkhaltige Verhärtungen durch eingedrungene Asbestfasern, die häufig im Rahmen einer Asbestose entstehen. Der Pleuraerguss ist eine Flüssigkeitsansammlung im Pleuraspalt und kann auch ohne Asbestose auftreten.
    Symptome: Es zeigen sich Atembeschwerden und/oder eine verminderte Lungenfunktion.
    Diagnose: Eine Bildgebung des Brustkorbs (Röntgen/CT) ist erforderlich, auch um Tumore auszuschließen.
    Therapieoptionen: Die Behandlung erfolgt symptomatisch, analog zur Asbestose. Beim Pleuraerguss muss eventuell wiederholt Flüssigkeit über einen Schlauch in der Brust entfernt werden.

Lungenkrebs und Kehlkopfkrebs

  • Kurzbeschreibung: Sie werden auch als Bronchialkarzinom bzw. Larynxkarzinom bezeichnet. Durch eingedrungene Asbestfasern können um die Partikel in Lunge oder am Kehlkopf durch gestörte Immunprozesse Zellen mit teilweise beschädigtem Erbgut unkontrolliert zu Tumoren heranwachsen.
    Symptome: Frühsymptome der Lunge sind therapieresistenter Reizhusten mit blutigem Auswurf, später kommt es zu nicht belüfteten Lungenanteilen und Atembeschwerden. Kehlkopfkrebs beginnt mit Heiserkeit, Schluckbeschwerden und Fremdkörpergefühl, später treten geschwollene Lymphknoten und Atemnot auf.
    Diagnose: Zunächst erfolgt eine Bildgebung, die Untersuchung von Sputum und Bronchoskopie, zur eindeutigen Abklärung ist eine Biopsie notwendig.
    Therapieoptionen: Die üblichen Krebstherapien wie Operation, Bestrahlung und Chemotherapie kommen zum Einsatz. Die Sterblichkeit liegt bei Kehlkopfkrebs insgesamt bei 40-50 %, bei Lungenkrebs ca. 80 % innerhalb von 5 Jahren.

Mesotheliome des Rippenfells, des Bauchfells oder des Herzbeutels

  • Kurzbeschreibung: Mesotheliome sind bösartige Wucherungen der dünnen Membran, die Brust und Bauchraum auskleiden. Es sind Signaltumore für eine Asbestbelastung und im Gegensatz zu den anderen Erkrankungen reicht hier ein Asbestkontakt über wenige Wochen aus.
    Symptome: Mesotheliome können lange symptomfrei bleiben. Später entstehen Luftnot, Husten mit Auswurf, Schmerzen im Brustkorb und unklare Bauchbeschwerden. Hinzu kommen Verstopfung, Wasseransammlungen in der Bauchhöhle und je nach Lage Herzrhythmusstörungen.
    Diagnose: Die Diagnose ergibt sich aus dem radiologischen und histologischen Befund. Pleuraplaques können dem Mesotheliom vorausgehen.
    Therapieoptionen: Mesotheliome verlaufen fast immer innerhalb von 9-12 Monaten tödlich. Das Entfernen von Tumorgewebe durch Operation und Bestrahlung kann lediglich die Symptome lindern.

Asbest eingeatmet? So verhalten Sie sich richtig!

Kontakt mit Asbest im privaten Umfeld

Bei einmaligem oder sporadischem Kontakt im persönlichen Umfeld sind Folgeschäden extrem unwahrscheinlich. Alle oben genannten Symptome, Anzeichen und Krankheiten können 10 bis zu 60 Jahre nach dem Asbestkontakt erstmals auftreten. Klären Sie eventuelle Symptome immer zeitnah ärztlich ab und erwähnen Sie dabei die vorangegangene Belastung. Neu entdeckte potenzielle Asbestquellen in Ihrem Zuhause können Sie bis zur Klärung kurzfristig mit Folie abkleben. Regelmäßige Bildgebung ist wegen der Strahlenbelastung nur in begründeten Einzelfällen zu empfehlen. Vorbeugend sind Empfehlungen zu körperlicher Bewegung und Vermeidung von Übergewicht hilfreich, um die allgemeine Reinigungsfunktion der Lunge zu erhalten. Wer zusätzlich zum Asbestkontakt raucht, vervielfältigt sein Krebsrisiko.

Bei berufsbedingtem Kontakt mit Asbest

Viele Handwerker wissen nicht, wie oft Sie unbeabsichtigt und unwissend mit Asbest in Kontakt kommen. Hier sind Aufklärungsarbeit und Eigenverantwortung essenziell. Da auch andere (Mineral-)Stäube gesundheitsschädlich sein können, ist bei jeglicher Staubentwicklung bei der Arbeit eine partikelfiltrierende Maske zu empfehlen. Asbestbelastungen am Arbeitsplatz sollten immer notiert und belegt werden, damit bei Bedarf eine Berechnung der Faserjahre erfolgen kann. Berufliche Tätigkeiten mit Asbest müssen ohnehin bei der zuständigen Berufsgenossenschaft angezeigt werden. Betroffene sollten regelmäßig an den arbeitsmedizinischen Vorsorgeuntersuchungen teilnehmen. Ansprechpartner für Prävention und Kontrolle ist die Gesundheitsvorsorge GVS. Die gesetzliche Unfallversicherung DGUV zahlt bei Schadensanspruch auch möglicherweise Erwerbsminderungsrente und Unterstützung an Hinterbliebene.

Beratung & Angebot

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